Krake Paul – das umstrittenste Weichtier der Welt – sieht Spanien als Weltmeister. Die deutsche Nationalmannschaft hingegen wird sich laut Kraken-Orakel den dritten Platz wohl mühsam erkämpfen müssen – ganze 9 Minuten rang Paul mit seiner Entscheidung, erst dann schienen seine prophetischen Kräfte das deutsche Team in der Partie gegen Uruguay eindeutig vorne zu sehen.
Die spanische Mannschaft aber müsste gegen die Niederlande buchstäblich leichtes Spiel haben; jedenfalls dann, wenn man den Akt der Voraussage als solchen interpretiert. Denn Krake Paul entschied sich schnell für den spanischen Behälter. Die ohnehin massiven Sympathien für den Octopus dürften in Spanien nun grenzenlos sein: Der Ministerpräsident hatte bereits nach dem Sieg über Deutschland Krake Paul ein Leibwächter-Team angeboten, nun dürften neue Identität in einem Land seiner Wahl folgen.
Interessant zu erfahren wäre indes, inwieweit der Faktor “Selbsterfüllende Prophezeiung” in den kommenden Spielen wirken wird. Der von Robert K. Merton geprägte Begriff könnte durch Krake Paul eine fatale Illustration erfahren: Wenn sich die Teams aus Uruguay und den Niederlanden allzu sehr von den Voraussagen des Octopus beeinflussen lassen, könnte ihre daraus erzeugte negative Selbsteinschätzung dann tatsächlich zum – ungewünschten – Ergebnis führen. Begünstigt wird dieser Effekt zum einen dadurch, dass Paul bislang nie “geirrt” hat, zum anderen trägt der Wirbel um den Tintenfisch zu einer Etablierung der fragwürdigen Voraussage im Bewusstsein der Öffentlichkeit bei: Was als Gag gemeint war, entwickelt sich zum ernst genommenen Phänomen.
Glaubt ihr, dass Krake Paul Einfluss auf die Psyche der Spieler und dadurch auf den Spielverlauf haben kann?
